Steine in Balance 2015

Steine

Stein in Balance: Auf eine Spitze gestellter Stein in der Dreisam östlich der Sandfangbrücke.

Wenn der niedriger Wasserstand der Dreisam es zulässt, entstehen im Dreisambett fast jeden Sommer kleine und größere „Kunstwerke“: Flusskunst mit dem harten Material des Flusses. Steine, geschliffen beim Transport durchs Flussbett, werden aufgerichtet, aufgeschichtet, in Balance gebracht. Ohne Befestigungsmittel nur durch geschicktes Ausbalancieren entstehen bizarre, verspielte Türmchen, Figuren. Vergänglich und sensibel sind sie. Steigendes Wasser, bewundernde Berührung, Versuche sie weiter zu bauen: Sofort fallen und kippen die Steine auf ihre Breitseite, zurück ins Wasser, dorthin, wo sie hergenommen wurden.

Steine

Kaum vorstellbar, ohne Kleber ohne Dübel: Der Stein steht auf einer seiner Spitzen.

Im August 2015 bestaunten aufmerksame Passanten von der Sandfangbrücke und der Ebneter Nepomukbrücke sowie vom Dreisam-Uferweg eine Garde aufgerichteter, länglicher, hoher Steine. Flussaufwärts, östlich der beiden Brücken schienen die Steine einen stehenden Spitzentanz aufzuführen, das normale Verständnis von Stabilität irritierend.

Steine
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Foto links:
Im Schatten der Sandfanbrücke: Steine in Balance.

Foto rechts:
Steine in Balance: östliche der Ebneter Nepomukbrücke, Blick flussaufwärts nach Osten.
 

Labile Stabilität

Die Steine aufgestellt hatte Quocy Long aus Eichstette am Kaiserstuhl.

Mit geübtem, wachem Gefühl für Balance und mit ruhiger Hand fand er geduldig die Position heraus, in der die Steine auf ihrer Spitze stabil in labiler Lage verharrten.
Je näher man hinschaut, um so mehr staunt man, dass der Stein auf seiner kleinen Fläche nicht umfällt, nicht abrutscht.

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Weitere Beispiele

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Die Vielfalt der Werke kennt kaum Grenzen, denn jeder Stein ist anders, jeder muss in besonderer Weise stabil gehalten werden.

Eine eindeutige Bezeichnung der Werke, geschaffen durch Steinen in Balance, ist mir nicht bekannt. Werden sie beschrieben, ist von Steinmännle, Steinskulpturen, Steinkunst, sogar von "Land Art" die Rede.
Nicht mehr nur als Hobby-Kunst und als Zeitvertreib betreibt Jörg Bögle aus Radolfzell am Bodensee das Arrangieren von Flusssteinen. Er lebt weitgehend davon und wurde bekannt durch seine Bücher, TV-Sendungen und überregionale Presseberichte.

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Steinskulturen östlich der Ebneter Nepomukbrücke, im Hintergrund die Brücke.

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Oktober 2017