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Weißgalgenkreuz – Zarten
Weißgalgen-Kreuz, Zarten, am Wirtshaftsweg Zarten-Ebnet
Auf dem schmalen Grünstreifen zwischen dem Wirtschaftsweg Zarten-Ebnet und der Fortführung des Zartener Dorfbachs (nördliche Runze, Scherbach) steht seit 2024 ein steinernes Wegkreuz. Die Inschriften auf seinem Sockel geben Auskunft über seine Herkunft und seiner Historie. Es stammt aus dem Jahr 1774 und war damals auf der Gewann Weißgalgen am Ostrand von Zarten zwischen Höllentalstraße und B31 aufgestellt. „Erneuert“ wurde es 1866. Restauriert und aufgestellt auf seinen heutigen Platz wurde es 2024.
Hinweis: Als Name des Kreuzes wird auf dieser Seite der Name des ursprünglichen Kreuz-Standorts verwendet.
Das Weißgalgen-Kreuz im Grünstreifen hinter dem Wirtschaftsweg "Zarten-Ebnet", aufgenommen von der Gewann Lohmatten aus. Im Hintergrund der Südwesthang des Streckerecks.
Kartenausschnitt von OpenStreetMap
Beim Weißgalgen-Kreuz hat man ein klassisches „lateinisches Kreuz" vor sich mit langgezogenem senkrechtem Balken (im Gegensatz zum sog. „griechischen Kreuz" mit gleichlangen Balken). Aufgerichtet ist es auf einem Sockel, der auf einem in der Erde eingelassenen gestuften Basis steht: drei quadratische Steinplatten mit abnehmender Höhe und Tiefe.
Der Sockel, ein hoher Quader mit quadratischem Querschnitt, unten und oben auslaufend in einem mehrstufigen Abschluss mit gleichem Profil: zunächst ein schmaler, den Quader überkragender Steinring mit abgerundeten Kanten, schließlich eine höhere Stufe, die geschwungen die Breite des Sockelfußes erreicht. Oben, auf dem Sockeldeckel, fußt das Kreuz in einem mehrstufigen Aufsatz.
Die Schauseite des hohen, quaderförmigen Sockels zeigt eine Schrifttafel mit sorgfältig ausgestaltetem Rahmen. In schlichterer Formgebung wird diese Gestaltung auch auf der rechten und linken Quaderseite übernommen, während die Rückseite schmucklos ist. Auf ihr sind heute die Auftraggeber der Restauration und der Restaurator genannt.
Sockelabschlüsse, betont durch weisse Streifen
Text auf der Schauseite des Sockels (Foto rechts oben):
Zur / Grösserer Ehr Gottes / haben dises Kreutz / hie heren stelen Lasen / Johannes von Banck / und Maria Widerlin / Martin Beier / 1774 / Dieses Kreutz hat / Erneuern lassen / Karl Banck / und seine Ehefrau / Rosa Ruh / von Zarten // 1866
(Diese Jahreszahl steht nicht mehr im Schriftfeld, sondern unter dem Feld.)
Auf der Sockelrückseite ist zu lesen (Foto rechts):
DIESES KREUZ HABEN / MARIA WÖHRLE UND IHR / SOHN GEORG WÖHRLE / 2024 / ERNEUERN UND HIER WIEDER ERRICHTEN LASSEN / ERSTMALS HAT DAS KREUZ / IM GEWANN WEIßGALGEN / GESTANDEN
RESTAURIERT / 2024 BILDHAUEREI / RÖSCH STEGEN
Im Hintergrund des Fotos die Gewann "Lohmatten"
Die Balkenenden des schlichten Kreuzes laufen in flachen klee-blättrigen Enden aus. Der Korpus zeigt den Gekreuzigten, den Kopf leicht zur rechten Schulter geneigt, das Lendentuch um die linken Hüftseite geschlungen. Die rechte Hüfte ist von Tuch nicht bedeckt, der Betrachter sieht die zwei parallel verlaufenden Schnüre, die das Lendentuch halten. Die Füße – das rechte über das linke – sind übereinandergelegt und durch einen Nagel am Kreuzbalken fixiert.
August 2025